Beweise für das Neue Testament

 

Der Leser wird sich erinnern, dass der Apostel Orson Pratt bei seinem Angriff gegen die Bibel erklärte, dass sich das “älteste Manuskript des Neuen Testamentes, das diese Generation besitzt, vermutlich auf das sechste Jahrhundert der christlichen Ära datieren lässt“. Er erwähnt sowohl den Codex Vaticanus als auch den Codex Alexandrinus. Die Gelehrten haben jetzt das Gefühl, dass der Codex Vaticanus in der Mitte des vierten Jahrhunderts geschrieben wurde. Bruce Manning Metzger, eine Autorität für altertümliche Bibelmanuskripte, gibt folgende Erklärung ab:

 

„B. Eines der wertvollsten aller Manuskripte der griechischen Bibel ist der Codex Vaticanus. Wie sein Name vermuten lässt, befindet er sich in der großen vatikanischen Bibliothek in Rom...

Das Manuskript wurde ungefähr in der Mitte des vierten Jahrhunderts geschrieben und enthielt beide Testamente wie auch die Apokryphen...“ (The Text of the New Testament, New York, 1964, S. 47)

 

Dr. Gleason L. Archer Jun. erachtet den Codex Vaticanus als “ein prachtvolles“ Manuskript und erklärt, dass es um „325-350 n. Chr.“ geschrieben wurde. (A Survey of Old Testament Introduction, S. 40)

Der Codex Alexandrinus wurde wahrscheinlich im fünften Jahrhundert geschrieben. Bruce M. Metzger erklärt: „A. Dieser ansehnliche Codex, ungefähr aus dem fünften Jahrhundert, enthält das Alte Testament, mit Ausnahme einiger Verstümmelungen, und das meiste aus dem Neue Testament… Er wurde 1627 von Cyril Lucar, Patirarch von Konstantinopel, König Charles I. von England präsentiert. Heute ruht er zusammen mit dem Codex Sinaiticus in einem der prominenten Schaukästen in der Abteilung der Manuskripte im Bristish Museum.“ (The Text of the New Testament, S. 46)

Im selben Jahr (1859), als Orson Pratt seinen bösartigsten Angriff auf die Bibel machte, entdeckte Constantinus Tischendorf den Codex Sinaiticus, der sich als das wichtigste Manuskript der Bibel herausstellte. Die Gelehrten haben das Gefühl, dass dieses Manuskript im vierten Jahrhundert geschrieben wurde. George Eldon Ladd gibt folgende Information in Bezug auf dieses Manuskript: „Nach der Russischen Revolution, verkaufte die U.D.S.S.R. das Manuskript an das British Museum in London für $500.000 – ein Handel, der die weltweite Aufmerksamkeit weckte. Dieses Manuskript, Codex Sinaiticus genannt, wird auf das frühe vierte Jahrhundert datiert und es hat sich als der beste Text erwiesen, den wir vom Neuen Testament haben.“ (New Testament and Criticism, Michigan, 1967, S. 62). Kenneth W. Clark, von der Duke University, machte folgende Aussage über dieses Manuskript: „...im Sankt-Katharinen-Kloster entdeckte Constantine Tischendorf 1859 ein Manuskript von der gesamten Bibel in Griechisch. Im vierten Jahrhundert geschrieben hat der Codex Sinaiticus den zweiten Platz direkt nach dem Codex Vaticanus in Bezug auf Alter und Bedeutung eingenommen...“ (The Biblical Archaeologist, Mai 1953, S. 22) In dem Buch Our Bible and the Ancient Manuscripts, S. 194-195, finden wir folgende Information: „Das Datum des Manuskripts liegt im vierten Jahrhundert, wahrscheinlich in der Mitte. Es kann kaum viel früher als 340 n. Chr. entstanden sein... Andererseits scheint ein Vergleich mit anderen Handschriften des vierten Jahrhunderts, von denen jetzt mehr zugänglich ist als es früher der Fall war, zu zeigen, dass es nicht auf später als die Mitte des Jahrhunderts geschätzt werden kann.“

Diese drei altertümlichen Manuskripte sind sehr wichtig was den Text des Neuen Testamentes anbetrifft. Selbst einige der eifrigsten Feinde des Christentums räumen ein, dass sie echt sind. Der muslimische Schreiber Al-Haj Khwaja Nazir Ammad erklärte: „Es gibt drei altertümliche Manuskripte: den Codex Sinaiticus, auch bekannt als das Alpha, das von Tischendorf 1959 auf dem Berg Sinai gefunden wurde, von dem es heißt, dass es aus dem vierten Jahrhundert stammt; den Codex Alexandrinus, den man als A-Fund von Cyril Lukar, Patriarch von Konstantinopel, im Jahre 1621 kennt, der auf das fünfte Jahrhundert zurückgeführt wird, und der dritte, der Codex Vaticanus, man kennt ihn auch als B, von dem es heißt, dass er aus dem vierten Jahrhundert stammt.“ (Jesus in Heaven on Earth, Pakistan, 1956, Seite 15)

F. F. Bruce, ein christlicher Schreiber von der Universität von Manchester gibt folgende Erklärung in Bezug auf die dokumentarischen Beweise für das Neue Testament ab:

„Der Beweis für unsere neutestamentarischen Schriften ist immer so viel größer als der Beweis für viele Schriften klassischer Autoren, deren Echtheit niemand zu bezweifeln wagt…

Es existieren ungefähr 4.000 griechische Manuskripte vom Neuen Testament im Ganzen oder in Teilen. Das beste und wichtigste geht auf ungefähr 350 n. Chr. zurück, wobei die wichtigsten der Codex Vaticanus, der Hauptschatz der vatikanischen Bibliothek in Rom, und der wohlbekannte Codex Sinaiticus sind...

Vielleicht können wir es schätzen, wie reich das Neue Testament an Bezeugungen durch Manuskripte ist, wenn wir es mit dem Textmaterial für andere historische Werke vergleichen. Für Caesars Gallischen Krieg (zwischen 58 und 50 v. Chr. geschrieben) gibt es einige vorhandene MS, aber nur neun oder zehn sind gut und das älteste ist etwa 900 Jahre später gekommen als der Tag Caesars. Von den 142 Büchern der Römischen Geschichte von Livius (59 v. Chr. – 17 n. Chr.) überdauerten nur fünfunddreißig; diese sind uns von weniger als zwanzig Manuskripten jeder Bedeutung bekannt, nur eines von ihnen, und das enthält Fragmente des Buches iii-vi, ist nicht älter als das vierte Jahrhundert. Von den vierzehn Büchern der Geschichte von Tacitus (ca. 100 n. Chr.) überdauerten nur viereinhalb; von den sechszehn Büchern seiner Annalen überdauerten zehn ganz und zwei in Teilen. Der Text dieser vorhandenen Teile seiner zwei großen historischen Werke ist gänzlich von zwei MS abhängig, eines aus dem neunten Jahrhundert und eines aus dem elften. Die vorhandenen MS des weniger bedeutsamen Werkes (Dialogus de Oratoribus, Agricola, Germania) stammen von einem Kodex aus dem zehnten Jahrhundert. Die Geschichte des Thucydides (ca. 460-400 v. Chr.) ist uns von acht Manuskripten bekannt; das früheste gehört nach ca. 900 n. Chr. und einige wenige Papyrusfetzen gehören an den Anfang der christlichen Ära. Dasselbe trifft bei der Geschichte des Herodot (ca. 480-425 v. Chr.) zu. Dennoch würde kein Klassik-Gelehrter auf ein Argument hören, dass die Echtheit des Herodot oder des Thucydides anzweifelt, weil die frühesten Manuskripte ihrer Werke, die irgendwie noch brauchbar sind, über 1300 Jahre später als die Originale geschrieben wurden.

Aber wie anders ist die Situation des Neuen Testaments in dieser Hinsicht! Zusätzlich zu den zwei exzellenten MS des vierten Jahrhunderts, wie oben erwähnt, die die frühesten von einigen Tausenden sind, die uns bekannt sind, blieben beträchtliche Fragmente von Papyruskopien der Bücher des Neuen Testaments erhalten, die auf 100 bis 200 Jahre früher datiert werden.“ (The New Testament Documents - Are They Reliable?, Grand Rapids: Michigan, 1967, S. 15-17)

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In diesem Kapitel geht es um die Haltung der Mormonen zur Bibel und um die von Joseph Smith revidierte "Inspirierte Version" der Bibel.
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